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Last-Minute-Wahnsinn! Schalke schlägt Bremen 2:1

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Bundesliga: Last-Minute-Wahnsinn! Schalke schlägt Bremen 2:1
Foto: firo
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Wahnsinn! Der FC Schalke dreht gegen Werder Bremen das Spiel, gewinnt mit 2:1 (0:1) und holt drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

Es war genau ein Jahr her, da brachen in einem kleinen Fußballstadion in Sandhausen durch einen Sieg von Schalke 04 in der Nachspielzeit alle Dämme – und Geschichte wiederholt sich zuweilen. In der 93. Minute explodierte die Veltins-Arena, stürmten Ersatzspieler, Trainer, Verantwortliche der Königsblauen auf den Platz. Sie hatten Werder Bremen in einem lange frustrierenden Spiel nach einem 0:1-Rückstand noch mit 2:1 niedergerungen und dürfen wieder auf den Klassenerhalt hoffen.


In der 80. Minute noch hatten die Königsblauen mit 0:1 zurückgelegen, nichts schien für sie zu laufen. Sie waren nach schwacher erster Halbzeit, in der Marvin Ducksch (18.) Bremen in Führung gebracht hatte, viel leidenschaftlicher nach der Pause. Sie erarbeiteten sich viele Standardsituationen, einige Chancen. Doch der Ball wollte nicht über die Linie des Bremer Tores rollen.

Viermal hatte Schalkes Trainer Thomas Reis ausgewechselt, die phantastischen S04-Fans unter den 61.981 Zuschauern angetrieben, mit den Armen angefeuert. Und dann brach die 81. Minute an: Nach einem abgewehrten Kopfball stand Sepp van den Berg an der Strafraumgrenze richtig und schob den Ball zum 1:1-Ausgleich über die Linie. Van den Berg, ausgerechnet van den Berg, der sein erstes Spiel nach sechsmonatiger Verletzungspause bestritt, traf.

Es begann eine wilde Schlussphase. Alles warfen die leidenschaftlichen Schalker nach vorn, riskierten Bremer Konter. Ein Fußballspiel, das lange weit davon entfernt war, hochklassig zu sein, sorgte nun für eine irre Spannung. Und dann brach die dritte Minute der Nachspielzeit an: Rodrigo Zalazar spielte einen Traumpass in den Lauf von Dominick Drexler, ein weiter eingewechselter Spieler, und der erzielte das 2:1-Siegtor. Wie in Sandhausen 2022 drehten nun alle Schalker durch, da hatte Simon Terodde ebenfalls zum 2:1 getroffen und den Grundstein zum Aufstieg gelegt. Ist das nun der Grundstein zum Klassenerhalt?

Frustriert waren die Fans noch gewesen vor dem Anpfiff. Dass der starke Innenverteidiger Moritz Jenz kurzfristig fehlte, raubte Mannschaft und einigen Fans zunächst ein wenig Energie, dazu kam, dass der Rückstand auf den Relegationsplatz durch gute Ergebnisse der Konkurrenten vor dem Anpfiff auf vier Punkte angewachsen war. Die 6000 mitgereisten Werder-Fans präsentierten sich sehr gut gelaunt, bestimmten zeitweise in der ersten Hälfte sogar die Lautstärke der Arena – angesichts der Stimmung nach dem Abpfiff fast kaum zu glauben.

Vor der Pause fehlte den Schalkern der Ruck. Keinem Spieler war die Leidenschaft abzusprechen, aber es wirkte, als wären die Beine etwas schwere als in den vergangenen Wochen gewesen. Ein Beispiel das Tor zum 0:1: In der 18. Minute verlor Zalazar nach einem Schalker Einwurf in der gegnerischen Hälfte den Ball, Werder konterte schnell, Mitchell Weiser spielte Marvin Ducksch frei – Tor.

Und die Königsblauen? Ihr Spielaufbau war zu simpel: Meist spielte Maya Yoshida einen langen Pass, der entweder zu einem Ballverlust führte oder ins Nichts ging. Und wenn sich die Schalker eine Standardsituation erarbeiteten, kam die nicht. Vier Ecken, vier Freistoßflanken aus dem Halbfeld, zwei direkte Freistöße – zehn ungefährliche Situationen. Nur eine Flanke von zehn kam an: Jere Uronen spielte auf Simon Terodde, der Bremens Torwart Jiri Pavlenka per Kopf zu einer Glanztat zwang (34.). Zur Pause führte Werder mit 1:0, es gab in der Arena einige Pfiffe.

Die Kabinenansprache von Reis aber saß – und ein 23-Meter-Hammer von Marius Bülter, der Pavlenka zu einer Glanzparade zwang, war der Startschuss für die Aufholjagd (47.). Auch die Schalker, die das Spiel vor der Pause noch leise verfolgt hatten, wachten nun auf. „Immer wieder S04, von der Elbe bis zur Isar“ sangen sie nun für ein paar Minuten, und Schalke hatte einige Strafraumszenen in kurzer Zeit. Zwischen der 58. und 64. Minute hätte zweimal der Ausgleich fallen müssen. Zunächst scheiterte Zalazar an Pavlenka (58.), dann traf Tom Krauß aus bester Position die Latte (64.). Den Bremern war inzwischen die Lust, auch am Spiel teilzunehmen, komplett abhanden gekommen. Sie konzentrierten sich allein aufs Verteidigen – und spielten schon recht früh auf Zeit, indem sie die Ausführung von Ab- und Freistößen verzögerten, bei Verletzungen lange auf dem Rasen liegenblieben.

Doch Minute um Minute ging vorüber, immer näher rückte der Abpfiff. Die Fans wurden nun immer lauter, stemmten sich gegen die Niederlage. Und das klappte. Die Arena erlebte schon viele denkwürdige Spiele – das am Samstagabend war das nächste.

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